Auch heuer durfte ich wieder einen Text im Ballkalender veröffentlichen. Diese Zeilen sind allen Jugendlichen gewidmet, die den Mut haben, den Tanz in ihr Leben zu integrieren....
Der Tanz ist ein Berührungspunkt im gesellschaftlichen
Leben, der Distanzzonen überwindet und
durch Nähe und Höflichkeit den Kontakt zu anderen Menschen herstellt . Er
überwindet charmant und unbemerkt den
Abstand auch zwischen jenen Menschen,
die sich kaum kennen oder noch nie begegnet sind.
So förmlich die Beschreibung von „Tanz“ auch klingen mag, so
aufregend ist die Begegnung mit ihm im wirklichen Leben. Kaum jemand vergisst
den ersten „Tanzschulabend“, die erste Aufforderung zum Tanz oder jene Nacht,
die durch das Tanzen besonders wurde. Im
gesellschaftlichen Umfeld stets bemüht, die richtige Distanz zu wahren, ist im
Tanz- oder Ballsaal berühren erlaubt! Gerade deswegen ist es umso wichtiger,
sich auf diese Situationen bestmöglich vorzubereiten, um gekonnt das
Miteinander am Parkett genießen zu können.
Vor allem in Österreich haben der Ball und damit auch der
Tanz eine tief verwurzelte Tradition, die nicht nur das Vergnügen sondern auch
das Businessleben beeinflussen kann. Wer weiß schon, wie viele Geschäfte am
Tanzparkett ganz unbemerkt besiegelt wurden?
Die höfliche aber bestimmte Aufforderung zum Tanz und die Körpersprache am Tanzparkett spiegeln
genauso die Persönlichkeit wieder wie der individuelle Händedruck eines
Menschen.
Die Aufforderung und Zustimmung zum Tanzen gleichen einer
Vereinbarung, durch die man beidseitig
bereit ist, zumindest für die Dauer eines Liedes eine Verbindung
einzugehen, in der mit größtmöglicher Offenheit sich gegenseitig Wertschätzung
und Vertrauen entgegengebracht wird. Darüber hinaus bedingt es die Neugierde,
die Welt mit den Augen bzw. den Ohren des anderen sehen und hören zu
wollen. Die „Schwarz-Weiß Sicht“ des
"Führens und Folgens" weicht dem Miteinander und der
Offenheit, etwas Neues entstehen zu lassen. Hierbei werden alle Sinne des
Menschen aktiviert, die den anderen
durch das Fühlen, Riechen, Hören und Sehen im Einklang mit der Musik
wahrnehmen. Gerade deswegen sind natürlich ein gepflegtes Äußeres sowie das
respektvolle Verhalten dem Tanzpartner
oder der Tanzpartnerin gegenüber besonders
wichtig.
Der Fremdkontakt ist seit mehr als einem Jahrhundert im Tanz verankert und wird auch weiterhin in
dieser Weise bestehen bleiben. Die
nächste Ballsaison steht vor der Tür und
mit ihr viele Nächte voll getanzter Lebensfreude, voller Aufregung und
Möglichkeiten, neue Leute kennenzulernen.
Gerade der Tanz und die damit oft flüchtige Berührung öffnen
Tür und Tor, platonisch und intim, unbeschwert und aufregend, unverbindlich und
nah, höflich und dennoch waghalsig schicksalhafte Begegnungen herauszufordern.
In diesem Sinne wünschen wir allen viele beschwingte und unvergessliche
Ballabende!
Toll wie immer liebe Conny! :) Bussis aus Wien
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