Donnerstag, 24. Dezember 2015

Frohe Weihnachten...

"Wir müssen unseren Nächsten lieben, entweder weil er gut ist oder damit er gut werde."
Augustinus Aurelius (354 - 430)

Obwohl wir persönlich das Wort "müssen" selten in den Mund nehmen, hat uns dieser Spruch, der mehr als 1500 Jahre alt ist, sehr berührt.

Vor allem in Zeiten wie diesen, in denen der Weg in ein friedliches Miteinander von Menschen und Kulturen zu kippen scheint, gewinnt diese Zeile zunehmend an Bedeutung.
Wer möchte schon ein Leben in Angst und Hass führen? Wer möchte seine Freiheit missen?
Wer genießt es nicht Familie, Freunde und Lachen um sich zu haben?
Unabhängig davon, ob man die Tradition oder den Glaube schätzt, ist es die Hoffnung, die einen trägt.
Weihnachten könnte einer von diesen Momenten sein, der die Hoffnung wieder stärkt.
Ein Moment, der das DU und das WIR über das ICH stellt. Ein Moment, der berührt und den Funken wieder neu entfacht.
Genau das ist Weihnachten für uns...ein Moment der Liebe, der Dankbarkeit, des Innenhaltens und der Hoffnung.

Dennoch ist es unser Wunsch, dieses besondere Gefühl, den Gedanken und die die Dankbarkeit an diesem Tag in den Alltag mitzunehmen und sich immer wieder neu dafür zu entscheiden, diese Momente öfter als einmal im Jahr zu leben.
Der Tanz hilft uns persönlich dabei, denn auch der Tanz gibt die Möglichkeit, sich zu begegnen und die Freude, Liebe und Hoffnung zu spüren.

In diesem Sinne wünschen wir allen besondere Augenblicke, die das Herz mit Freude und den Raum mit Lachen erfüllen...besondere Augenblicke, die den Alltag inspirieren und immer wieder neu an das Wesentliche erinnern.
Frohe Weihnachten...
Eure Conny & Euer Dado


Freitag, 28. August 2015

Veränderung Teil 2 oder der Kampf mit sich selbst...

Aufgrund einiger persönlicher Zuschriften und Kommentare zu meinem gestrigen Artikel ist es mir ein besonderes Anliegen, noch eine kleine Ergänzung zu schreiben.

Die nächsten Zeilen haben nicht eine fiktive Erkenntnis zum Inhalt, sondern sie sind mein/unser Erfahrungsbericht der letzten Jahre. Ich lasse euch sozusagen mal kurz unverblümt in mein Inneres schauen.;-)

Warum?

Weil ich nicht möchte, dass man denkt: "Naja, die hat ja leicht reden." oder "Zwar schön gesagt, aber wie soll ich das umsetzen?"

Ein altes indianisches Sprichwort besagt "Urteile nie über einen anderen, bevor du nicht einen Mond in seinen Mokassins gelaufen bist."

Genau so sehe ich es, niemand kann deine eigene Situation beurteilen außer du selbst.

Der gestrige Artikel ist vielmehr eine Selbstreflexion und Erinnerung an mich!

Die letzten Jahre waren für mich persönlich sehr hart. Vor allem in den letzten zwei habe ich mit mir gekämpft, vieles in Frage gestellt, meine/unsere Entscheidungen immer wieder hinterfragt und mich in einer Art Karussell gesehen, aus dem man nicht aussteigen kann.

Jeder, der selbständig ist, eine Familie hat, in seiner Arbeit aufgeht und von vielen Menschen umgeben ist, weiß, wovon ich spreche.

Auch wenn ich nicht mit vielen über diese Ding spreche, die mich tatsächlich belasten, weil ich der Meinung bin, dass nicht die ganze Welt an meinen Kämpfen teilhaben muss, müssen es doch immer wieder mein lieber Mann, meine Familie, meine engsten Freunde und Teammitglieder ertragen. ;-)

Ich habe mich gefangen gefühlt, weil ich mein bestes geben möchte, weil ich von einer "besseren" Welt träume, weil ich helfen möchte, weil ich niemanden weht tun will, weil Zeit eine begrenzte Ressource ist, weil ich kaum NEIN sagen kann, weil ich zu jedem/jeder finanziell gerecht sein möchte, weil ich jedem/jeder Wertschätzung entgegen bringen will, weil wir Projekte nicht aufgrund von finanziellen Komponente auswählen möchten, weil soziale Heucheleien und Unehrlichkeiten mich belasten und weil ich bemerkt habe, dass ich mich selbst immer wieder ein wenig verliere.

An diesem Punkt fällt es leicht, allen möglichen Komponenten und Menschen die Schuld für dieses Dilemma zu geben. Sei es die Umgebung, die dauernd an einem zieht, der Körper, der auf einmal nicht mehr mitmachen möchte oder die Ereignisse, die einen zwingen, Dinge zu tun, die man eigentlich gar nicht möchte.

Ich habe mich intensiv mit mir selbst auseinander gesetzt und versucht, mich sehr ehrlich zu reflektieren. Ehrlich zu mir selbst zu sein. Und das ist weder schön noch angenehm.
Es ist zunächst einmal ziemlich gemein und man verfällt schnell in den Rückzug.

Erst an dem Punkt, an dem ich gemerkt habe, dass meine Lebensfreude darunter leidet, und mein Körper immer mehr Zeichen gibt, nun mal endlich etwas zu verändern...war es soweit. 

Ich habe eingesehen, dass die einzige, die etwas an meiner Situation verändern kann, ich selbst bin!

Die Veränderung entsteht in dir, und sie wird die Welt verändern!




ich lerne von Dado und lass ein paar Zeilen frei zum Verdauen.:-)


So...aber warum fällt diese Veränderung so schwer? 
Für mich selbst habe ich heraus gefunden, dass es die Konsequenzen sind, die mir Angst machen.

  • Geht man seinen eigenen Weg, wird man es nicht allen recht machen können. Das kratzt am Ego und ist unangenehm. Man wird dadurch nicht von allen gemocht werden.
  • Menschen, die man gerne bei sich haben würde, könnten sich abwenden und gehen.
  • Es ist oft anstrengend und kostet lästige Überwindung.
  • Man stoßt an seine Grenzen und erkennt, dass man selbst auch "nur" ein Mensch ist.
  • Und natürlich hat man Angst zu versagen, und/oder finanziell in den Ruin zu stürzen

Aber ich sage es euch aus meiner eigener Erfahrung...all das ist es wert!

Es ist es wert, glücklich zu sein!
Es ist es wert, das Leben schön zu finden!
Es ist es wert, dass es einem gut geht!

Denn die Konsequenz daraus ist, dass man dann noch viel mehr auf der Welt bewirken kann.
Erst wenn es einem selbst gut geht, kann man anderen helfen!

Das erinnert mich immer an die Anweisungen im Flugzeug, erst sich selbst die Sauerstoffmaske überzuziehen, bevor man Kindern und anderen Mitreisenden hilft.

Ja, es ist es wert, all die Kämpfe mit sich selbst, all die Überwindung und all die unangenehmen Dinge, durch die man die angenehmen erreicht!

Hui..der Text ist jetzt länger geworden, als ich es wollte. Aber es ist einfach aus mir heraus gesprudelt.

Conclusio: Ich versuche mich täglich an mein selbst Geschriebenes zu erinnern und nicht zu vergessen, wenigstens einen kleinen Minischritt in die Richtung zu gehen.
Nur ein Minischritt reicht, um die Hoffnung und den Glauben nicht aufzugeben!

Man könnte diesen Minischritt ja auch tanzend zurück legen...so versuche ich es oft.:-)

Ich kämpfe jeden Tag, so wie alle anderen!

Deswegen freue ich mich so, wenn wir uns gegenseitig unterstützen können. 
Und ja... reden darüber hilft...;-)

Denn...wieder einmal...zusammen sind wir gemeinsam!:-)




Sonntag, 23. August 2015

Die Sehnsucht nach Veränderung, und wie man sie einfach erreicht.

Das Leben ist durchaus eine Herausforderung und immer wieder wird mir bewusst, wie viel Mut es braucht, um mit sich im Reinen und ausgeglichen zumindest den Großteil des Tages zu erleben.

Wenn man junge Menschen sterben sieht, in unglückliche Gesichter blickt, lieblose Beziehungen fühlt oder auch Konfrontationen miterlebt, dann bekommt das Wort MUT eine komplett andere Bedeutung. Es steht für den Willen und die Kraft, etwas zu bewirken und sich selbst bzw. seinem inneren Kompass zu vertrauen.

Es fängt mit dem Mut an, zu sich selbst und zu anderen ehrlich zu sein und endet mit dem Mut zu vertrauen, dass alles kommt, wie es kommen soll.

Doch warum ist es oft so schwer, ein erfülltes Leben zu führen, seine Sehnsüchte auszuleben und seinem inneren Wegweiser zu folgen. Warum ist es so schwer, die Veränderung zuzulassen und nicht nur zu jammern?

Ist es das Verantwortungsgefühl anderen gegenüber oder die Angst zu versagen, die uns oft zurück halten?  Sind es die Wege, die einmal eingeschlagen, unveränderlich wirken, oder ist es der Drang, eine einmal gefällte Entscheidung nicht mehr abzuändern?

In unserer Tanzschule begegnen wir vielen Menschen und vielen Lebensgeschichten. Wir dürfen begleiten, zuhören und miterleben, in welchen Beziehungen sie sich befinden.
Oft ist es mir unbegreiflich, warum man Situationen als unveränderbar ansieht.

Bist du glücklich? Nein? Dann finde heraus, was dich glücklich macht und folge deinem Herzen.

Jetzt würde der Dado sagen: "Klingt einfach, ist es auch!" ;-)

Ein Vorschlag, wie ich das angehen würde:

Schreibe eine Liste mit 5 Dingen, die dir ein Lächeln ins Gesicht zaubern. (und ich meine jetzt nicht etwas Materielles;-))
Wenn du diese Liste hast, dann nimm dir ein Mal pro Tag Zeit, eines dieser 5 Dinge in die Realität umzusetzen.
Vielleicht findest du im Laufe der Zeit, 10, 20 oder noch mehr Kleinigkeiten, die dich glücklich machen...und ist man einmal in Übung, dann fällt es gar nicht so schwer, nicht nur eine Sache pro Tag sondern vielleicht auch mehrere umzusetzen.

Aber essentiell ist eine Kleinigkeit pro Tag!:-)


Hast du Sehnsüchte? Ja? Dann entdecke, wie du sie leben kannst.

Eine Möglichkeit, die zum Ziel führen könnte:

Auch hier hilft eine kleine Liste, die man immer dann betrachtet, wenn Entscheidungen anstehen...
Nimm dir vor, deine Entscheidungen unter Rücksicht auf deine Sehnsüchte zu treffen. So kommst du ihnen von Entscheidung zu Entscheidung ein Stückchen näher.;-)

Möchtest du etwas verändern? Dann setze EINENE ERSTEN Schritt in die richtige Richtung.

Wegweiser:

Doch wie findet man die richtige Richtung?
Nimm dir 5 Minuten Zeit, stelle dir die Veränderung genauso vor, wie sie in der Endausbaustufe sein soll...mit jedem Detail...schließe die Augen und lass alles vor deinen Augen erscheinen, als wäre es schon da.
Nun stelle deine jetzige der gewünschten Situation gegenüber. Nun visualisier den Weg, der dich deine gewünschte Veränderung erreichen lässt.
Es ist egal, wie lange der Weg dorthin dauert. 

Es ist nur wichtig, jeden Tag ein kleines Schrittchen in die gewünschte Richtung zu gehen.

Um es noch anschaulicher zu machen, hier ein paar Beispiele:

Du möchtest abnehmen? Reduziere nicht gleich alles.
Beginne mit einem Lebensmittel, von dem du weißt, dass es dafür nicht nützlich ist.
Lasse z.B. mal alle süßen Säfte weg, oder das Bier am Abend. Dann einmal das Brot und etwas später dann die Schokolade.


KLEINE SCHRITTE, GROSSE ZIELE... wie Dado zu sagen pflegt.

Du möchtest mehr für deinen Körper tun? Integriere eine kleine Übung beim Zähneputzen. Stell dich während des Zähneputzens auf ein Bein, dann auf die Zehenspitzen.
Baue immer weitere kleine Übungen in deinen Alltag ein und verknüpfe sie mit alltäglichen Handlungen.
Du wirst sehen...es fühlt sich von Tag zu Tag leichter an.;-)
Nimm die Stiegen statt des Lifts, geh zu Fuß statt das Auto zu nehmen oder pack wieder dein Fahrrad aus. Es sind die kleinen Dinge, die dich langsam aber stetig verändern werden.

Auch wenn du dann mal keine Zeit hast, und viele Übungen kommen und gehen werde, behalte dir auf jeden Fall EINE EINFACHE PRO TAG, die dich nicht mehr als 5 Minuten kostet! :-)

Vielleicht ist der Mensch, nach dem du dich sehnst nur einen Anruf, ein SMS oder eine Mail weit weg. Vielleicht gilt es, einfach nur einmal den ersten Schritt zu setzen.

Du möchtest einen Halbmarathon laufen. Starte mit einer Distanz, die dir leicht fällt. Wiederhole sie aber so oft wie möglich. Du wirst sehen, die Distanz wird sich fast wie von selbst vergrößern.

Du möchtest GUTES tun, weißt aber vor lauter Krisensituationen auf der Welt nicht, wo du anfangen sollst.
Starte mit dem Nachbarn, dem nächstgelegenen Flüchtlingsheim, dem Bettler, den du jeden Tag auf der Straße siehst oder auch dem Megaphon-Verkäufer vor einem Einkaufszentrum.

Suche dir Menschen, die das leben, was du erreichen möchtest, die gleiche Wege gehen...denn zusammen ist man gemeinsam...und alles geht leichter. (schon wieder ein Spruch von Dado;-))

Ja ich weiß, es ist leichter gesagt als getan.
Aber ich selbst versuche damit schon seit Jahren immer wieder mein Leben in die Bahnen zu lenken, die mich erfüllen.
Es funktioniert nicht immer, und oft ist es richtig zum Verzweifeln.
Aber es funktioniert immer besser und besser.

Dein Funke wird um sich greifen...

In 20 Jahren wirst Du dich mehr ärgern über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also wirf die Leinen und segle fort aus deinem sicheren Hafen. Fange den Wind in deinen Segeln. Forsche. Träume. Entdecke. (Mark Twain)


Sei mutig, nehme deine Sehnsüchte ernst, denn die sind es, die dich zu einem glücklichen und erfüllten Leben führen...

Denn die Veränderung entsteht in dir, und sie wird die Welt verändern...


Aufmerksamkeit...

...ist die Fähigkeit, eine Weltanschauung für wahrzunehmen, die einem unmöglich erscheint.

(Conny)

Sonntag, 26. Juli 2015

Das Ego des Tänzers...

Vor kurzem durfte ich einen Artikel in Englisch lesen, der mich dazu inspiriert hat, diesen Beitrag zu schreiben.

Das Ego ist unser wertvoller Begleiter. Es hilft uns,  zu überleben, auf uns aufzupassen,  das Selbstwertgefühl zu kreieren, Selbstvertrauen zu tanken und die Welt aus einer Ich-Perspektive wahrzunehmen.

Das Ego ist ein Teil von uns, der wichtig ist, um in einer Welt wie dieser zu Recht zu kommen.
Doch wie groß darf der Ego-Teil in uns werden, ohne dass er uns (ver-) blendet, uns behindert, aus Selbstwert Eitelkeit entstehen lässt und das Ich über das  Wir stellt?

Vor allem als Tänzer wird man sehr schnell und oft mit diesem Thema konfrontiert. Der Tanz bietet Möglichkeiten, dich als Person zu stärken. Er gibt die Selbstvertrauen und lässt dich scheinen.

Bei den meisten Menschen wachsen demnach mit dem Tanzkönnen nicht nur die körperlichen Fähigkeiten, die Freude mit der Musik, die Körperwahrnehmung, der Figurenreichtum sondern auch das Ego.

Soweit so gut.

Leider hat jedoch das Ego die Fähigkeit, oft schneller zu wachsen als der Rest. Somit überholt es über kurz oder lang das Tanzkönnen, die Freude, den Selbstwert und wird zum Leiter deines Tuns.

Was daraus resultiert ist häufig nicht nur für die Umwelt herausfordernd, sondern auch für einen selbst sehr negativ.

Aus einem stärkenden und überlebenswichtigen Begleiter wurde auf einmal ein behindernder und oft auch zerstörender Geist.

Aus einem Freund wurde ein Feind...

Doch wie erkennt man den Punkt, der das Verhältnis von Ego und Selbstreflexion zum Kippen bringt?

Anzeichen dafür sind auf das Tanzen bezogen, wenn man glaubt, nichts mehr lernen zu können, wenn man Tanzstile, Meinungen oder auch andere Sichtweisen negiert oder wenn man z.B. der Meinung ist, mit einem „schlechteren“ oder „nicht passenden“ Tanzpartner nicht zumindest einen Tanz genießen zu können.

Der Genuss und die Freude unabhängig von Können und Leistung sind ein wundervoller Bezugspunkt.

Wächst das Ego nämlich über das Tanzkönnen hinaus, verhindert es ein Weiterlernen, die Weiterentwicklung und damit auch die Vergrößerung des Tanzkönnens.

Unserer Meinung nach liegt der Unterschied zwischen Lehrer und Schüler hauptsächlich in der Anzahl der Erfahrungen.

Für uns ist ein guter Lehrer der, der versucht bestmöglich, seine Erfahrungen und sein Können weiter zu geben aber natürlich auch den Schüler inspiriert, seine eigenen Erfahrungen zu machen.

Möchte man ein Ziel definieren, so ist dieses für uns, dass der Schüler genauso gut, wenn nicht sogar besser als der Lehrer wird.
Wäre das nicht der Beweis dafür, dass man wirklich ein guter Lehrer ist?

Nach meiner nun mittlerweile 18 jährigen Unterrichtserfahrung und den Beobachtungen daraus, ist das Ego jedoch oft der Punkt, der den Schüler daran hindert ab einem gewissen Level besser zu werden.

Entweder das Ego wächst nicht mit – somit puscht es nicht und kreiert nicht das Selbstvertrauen – oder das Ego wächst überproportional zum Tanzkönnen und verhindert damit auch ein Weiterkommen.

Gerade deswegen ist es uns ein Anliegen, auch diese Beobachtungen zu thematisieren, um zur Selbstreflexion zu motivieren und zu sensibilisieren.

Gemeinsam zu wachsen ist wunderschön und zu scheinen macht die Welt wohl zu einem helleren und freundlicheren Ort.

Dennoch sollte für uns der Schein aus der Freude im Inneren heraus entstehen...aus der Freude über sich selbst  aber auch über andere Menschen.
Zu Scheinen aufgrund von Präpotenz, einem Minderwertigkeitsgefühl heraus oder aus Unachtsamkeit anderen gegenüber, wird auf Dauer nicht glücklich machen.

Deswegen lasst den Tanz ein wunderschönes Mittel sein, um in sich zu wachsen und sich und anderen das Leben schöner zu gestalten.

Versuchen wir aber bewusst den Tanz als Mittel zu Macht sowie als Mittel von Abgrenzung und Begrenzung zu vermeiden.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen, unser Ego wert zu schätzen aber darauf zu achten, dass es NUR EIN Teil von uns ist, der uns nicht komplett einnehmen sollte.


Denn glücklich ist der, der erkennt, wie viel er weiß, um zu wissen, dass er nichts weiß...wie schon Sokrates zu sagen pflegte.;-)

Samstag, 13. Juni 2015

Tanzen mit dem Mut zur Lücke ;-)

Das Bild anbei zeigt die unglaubliche Fähigkeiten unseres Gehirns. Immer wieder ist es faszinierend und beeindruckend, wozu unser Geist und unser Körper fähig sind. 
Ich behaupte, dass unsere menschlichen Möglichkeiten weit über unser Vorstellungsvermögen hinausgehen. Tanz ermöglicht dir, ein wenig in diese Bereiche hinein zu sehen, die dir vorher unglaublich erschienen.

Ein lieber Tänzer von uns, Thomas Stainer, hat dazu etwas Tolles geschrieben, welches ich anbei als Gastbeitrag veröffentlichen möchte. Lieben DANK, Thomi, ich hätte es nicht besser formulieren können.

In diesem Sinne, wünschen wir allen den Mut zur Lücke, der unendliche Freiheit in Harmonie ermöglicht!:-)

Thomas Stainer:

Spontan, nach einem - wie immer - genialen Tanzabend mit Dagmar bei Tanzschule Conny & Dado
das Besondere an dem Phänomen (Bild anbei) für mich: ist schon faszinierend, wenn man das Leseverhalten betrachtet... aber transponiert man das in den Bereich des Tanzes, erklärt sich für mich unheimlich vieles (weil selbst darin lange genug (schon) gefangen)! 

Beim Tanzen bewegen wir uns zunächst immer nur in engumschriebenen Bewegungsvorgaben (Figuren), die in etwa mit den Buchstaben eines Alphabets vergleichbar sind. Mit etwas/viel Mut zur Lücke, der richtigen Musik und dem dafür aufgeschlossenen Partner verlieren die Buchstaben ihre Bedeutung, sogar die Wörter. 

Zum Vorschein kommt der Inhalt eines Satzes, eines Buches. Wir verlassen das Figuren-Tanzen und kommen an den Ursprung des Tanzes: Freie Interpretation im Rahmen der Vorgaben (und des Wohlfühlens des Partners)... es "passieren" Schritte und Drehungen im Tanz, von denen keiner der beiden weiß, wie sie entstanden sind noch wie sie heißen könnten... aber sie passen perfekt zur Musik, zur Situation, zum Partner.

D.h. nicht, dass wir uns über Takt und Modulation der Musik hinwegsetzen können und dürfen! Aber 4/4, 6/8, 2/4 usw Takt bedeuten kein mechanisches Gefüge - wir haben darin Freiheit (und unser Gehirn - zurück zum Anfang: was für ein Phänomen!! - die Fähigkeit), gehörte oder besser gespürte Musik zu vertanzen.

Erst wenn wir vergessen, verzweifelt den perfekten Buchstaben zu zeichnen, lernen wir den Inhalt eines Satzes mit unserem Körper darzustellen.

Ein besonderes Dankeschön an Conny und Dado, die mir im Wesentlichen Lehrmeister darin waren und sind, und eine ganz besonders tiefe Verneigung vor Dagmar ohne die mir diese Erkenntnis nicht möglich gewesen wäre!





Mittwoch, 6. Mai 2015

Tanzschulgesetz

Die Wogen gehen hoch: Ein Gesetz ist Angriffspunkt für viele, die sich damit befassen oder auch für jene, die mit dem Schrei nach Freiheit im Grunde jedes Gesetz und jede Regelung als Einschränkung und damit als nichtig sehen.

Der Artikel anbei soll weder pro noch contra sein, sondern ein paar sachliche Gedanken zusammen fassen, die eventuell in der Hitze des Gefechts verloren gehen?

Doch was steckt dahinter?
Das Steirische Tanzschulgesetz gibt es schon sehr lange und wurde immer wieder überarbeitet. Dieses Mal wurde überprüft, ob es auch EU-konform ist. Diese Prüfung hat es bestanden und wird nun heftig diskutiert.

Wir sind eine Tanzschule. Dado und ich absolvierten gesetzeskonform die Tanzlehrerausbildung in Wien und erhielten den Titel "Diplomierte Tanzmeister". Wir haben gemäß all der Regeln und Auflagen unsere Tanzschule eröffnet und sind dennoch in vielen alternativen Tanzszenen wie auch international unterwegs. Trotzdem oder gerade deswegen sehen wir dieses Thema sehr kritisch differenziert. Obwohl schon oftmals die Diskussion in der Öffentlichkeit losgebrochen ist, haben wir uns bis dato noch nicht dazu geäußert. Jetzt ist der Zeitpunkt, den wir nutzen möchten, auch unsere Gedanken dazu niederzuschreiben.

Die Ausbildung zum Tanzlehrer ist ein Lehrberuf. Genauso wie ein Frisör, ein Tischler oder jeder andere Lehrberuf, absolviert man (mittlerweile) eine Art Gesellenprüfung und danach eine Meisterprüfung, die gewährleisten, dass man sich nicht nur mit dem Tanz an sich auseinandersetzt, sondern auch mit den wirtschaftlichen Dingen, die für das Führen eines Unternehmens notwendig sind.

In diesem Gesetz geht es um mehrere Punkte. Neben der Ausbildung werden auch die Tanzkultur und die Betriebsstätte bzw. Verantwortungen etc. behandelt. Demnach ist es eine gewisse Gewerbeordnung. Es prinzipiell zu negieren würde bedeuten, Gewerbeordnungen an sich in Frage zu stellen.

Hier von einem Monopol zu sprechen, finde ich deplatziert, denn jeder hat die Möglichkeit, wie bei jedem anderen Lehrberuf, eine Ausbildungsstelle zu finden.
Auch wir sind mit vielen Dingen, wie sie laufen, nicht immer einverstanden. Ob das nun die AKM, Arbeitnehmerregelungen, Steuern oder sonstige Gebühren sind, vieles ist nicht nachvollziehbar und (natürlich) nicht besonders angenehm. Dennoch haben wir beschlossen, in Österreich und im Land Steiermark zu leben. Was für uns soviel bedeutet, uns an die dort herrschenden Regeln, die ja für alle gelten, zu halten.

In meiner Tanzausbildung durfte ich sehr viel über die Geschichte des Gesellschaftstanzes lernen. Meine Masterthesis im Rahmen eines Managementstudiums "Die Tanzschule - ein Unternehmen im Wandel der Zeit" hat sich sehr tief und eingehend mit der Tanzschule von damals und heute beschäftigt.

Dadurch kann ich behaupten, dass Tanzschulen sehr wohl einen Wert für die Gesellschaft haben und etwas fördern, was es international in Ländern ohne Tanzschulen in diesem Sinne nicht gibt.
Unsere Ballkultur in Österreich ist einzigartig. Diese zu erhalten ist etwas, das uns sehr am Herzen liegt.  Inwieweit sich Polonaisen und Bälle verändern sollen und müssen lässt sich diskutieren. Auch steht die Frage im Raum, ob Tanzlehrer, die sich mit der Tradition von Bällen und Polonaisen beschäftigt haben, "besser" diese in die Moderne und  Zukunft führen.
Dennoch geht es eigentlich bei diesen Diskussionen meiner Meinung nach um etwas anderes.
Das Tanzschulgesetz betrifft nur die Gesellschaftstänze. Bühnentänze, Produktionen, Turniertanz und Volkstänze sind davon ausgeschlossen.

Kostenlos ist natürlich alles möglich. Sobald man es gewerblich betreibt, treten allerdings gewisse Spielregeln in Kraft.

Als Tanzallrounder beobachten wir das Tanzgeschehen sowohl national als auch international schon sehr viele Jahre. Aus dieser Erfahrung heraus können wir behaupten, dass viele verschiedene Aspekte bei einer Diskussion rund um das Tanzschulgesetz zu beachten sind. Es pauschal für gut oder schlecht zu erklären ist demnach nicht möglich.

Für mich unbestritten ist allerdings die Tatsache, dass ich es NICHT als fair ansehe, sich  in sozialen Strukturen verstecken zu können oder ohne Selbständigkeit gewerbliche Tätigkeiten "schwarz" auszuführen. Ich möchte niemanden angreifen oder jemanden etwas unterstellen, allerdings geht es für mich persönlich auch darum, dass gewerbliche Betriebe sich als gemeinnützige Vereine verstecken, um Steuern, AKM, Arbeitnehmergesetze und weiteres zu umgehen. Oder, dass wie in vielen anderen Berufen auch, es Menschen gibt, die als bezahltes Hobby bzw. für einen Nebenverdienst ohne Selbständigkeit, Steuern oder sonstige Rahmenstrukturen eine Leistung anbieten möchten.

Das finde ich nicht fair. Und eine Gewerbeordnung wie auch das Tanzschulgesetz regeln die gleichen Ausgangspunkte für jeden. Dann ist für mich ein "fairer" Wettbewerb möglich, der nicht nur zum Schutz des Unternehmers und dessen Arbeitnehmer, als Sicherheit für die Kunden und durch die finanziell gleiche Belastung einen Art Qualitätsvergleich zulässt.

Außerdem regeln diese Strukturen auch die Haftung. Was passiert, wenn jemandem etwas bei einer Hebefigur in einer Polonaise passiert? Ich wage zu behaupten, dass sichviele, die nebenbei Polonaisen einstudieren,  mit diesem Thema noch nicht beschäftigt haben.

Wer trägt die Verantwortung, dass Tanzunterricht dem Konsumierenden nicht gesundheitlich schadet? Die Interessenvertretungen sollen sicher stellen, dass man als Tanzlehrer auch diese Art von Schulungen besucht. Dass verschiedenste Aspekte von Tanz beleuchtet werden und dass man sich, sobald man etwas an einen anderen Menschen weitergibt, zumindest in irgendeiner Form auch mit den Auswirkungen beschäftigt hat.

Natürlich sind nicht jede Tanzschule, jeder Tanzlehrer, jeder Hip Hop Trainier und Tanzinstructor qualitativ gleichwertig. Genauso wie auch nicht jeder Friseur ein Starstylist ist. Dies ist dann sowieso eine Frage des freien Wettbewerbs.

Tanzen ist eine Dienstleistung, aber auch ein Schritt in eine nahe Begegnung, der sowohl körperlich als auch seelisch verletzen kann.

Und egal ob Gesetz oder nicht für uns ist wichtig, dass sich Tanzlehrer oder Tanztrainer bzw. Unterrichtende jeglicher Art sowohl mit sich, mit dem Tanz und mit der Pädagogik intensiv auseinander gesetzt haben und achtsam den Menschen begegnen.

Wir sind kein Fans von Einschränkungen des freien Wettbewerbs, unterstützen Tanz in jeglicher Form und fallen auch da immer wieder auf die Nase. Allerdings stellt ein negativer Pauschalangriff auf dieses Gesetz, einen Angriff auf das gesamte österreichische System von Ausbildung, Wirtschaft und Strukturen dar. 

Denn genauso wie ich mich verlassen können möchte, dass ein Schullehrer, Fitnesstrainer, Friseur oder Professor etwas von seinem Fach versteht, finde ich es wichtig, dass sich TänzerInnen darauf verlassen können, in einer Tanzschule oder in einem Tanzstudio von einem Fachmann betreut zu werden, der sich fachlich und intensiv mit der Begegnung auseinandergesetzt hat.

Inwieweit man andere Ausbildungen oder Nachweise anerkennt und in welcher Form das Tanzen gewerblich geregelt ist, ist natürlich immer diskutabel. Wir kennen bereits mehrere andere Strukturen von verschiedensten Ländern und wissen, dass es immer ein Pro und ein Contra gibt.

Allerdings geht es bei einem Lehrberuf nie nur um einen selbst sondern auch um die Verantwortung für einen anderen Menschen in diesem Bereich...deswegen wünschen wir uns, dass solche Themen möglichst fachlich, objektiv und weitblickend diskutiert werden und nicht Ziel von einseitigen Angriffen sind, die auch noch unter die Gürtellinie gehen...

Freitag, 1. Mai 2015

Tanzetikette - Teil 2

Tanz überwindet oftmals ganz unbemerkt Distanzzonen, die bei jeder anderen Begegnung eingehalten werden. So kommt es, dass wir Fremde, Bekannte und Freunde so nahe an uns heran lassen, wie es normalerweise nur unter Liebenden, engen Freunden oder in der Familie üblich ist.

Wir kommen uns nahe und gehen damit auch eine Verantwortung für den anderen ein. Nämlich ihn nicht durch uns selbst zu belästigen oder zu verletzen.
Abgesehen davon, dass man frisch gewaschen, gepflegt, mit einen Deo ausgestattet, Zähne geputzt und frisch gekleidet einander gegenüber tritt, ist wohl auch das Verhalten in dieser Begegnung zu beachten, um den anderen nicht in unangenehme Situationen zu bringen.
So ist es natürlich selbstverständlich, sich zu entschuldigen und nach dem Wohlergehen des anderen zu fragen, wenn man diesen gerempelt, auf den Zehen gestiegen oder irgendwie anderwertig auf der Tanzfläche verletzt hat.
Die Aufforderung zum Tanz birgt einen Vertrauensvorschuss, den wir einander geben. Es bedingt, dass wir uns öffnen und ohne uns weiter zu kennen, einen intensiven Austausch zu lassen.

Gerade deswegen ist die Wertschätzung für den anderen und die damit verbundene Höflichkeit sowie eine gewisse Liebe zum Menschen an sich unbedingt notwendig, um Tanzbegegnungen, -bekanntschaften und -freundschaften angenehm und freudvoll zu gestalten.
Nicht nur die Aufforderung zum Tanz oder das Zurückweisung sonder auch die Hoffnung auf mehr, die Enttäuschung über weniger, sowie die Reaktionen auf äußerliche Klischees können verletzen und den Tanz an sich zu einer Herausforderung mit der eigenen Persönlichkeit, mit seinen Fehlern, Makeln und Zweifeln werden lassen.
Kleine Gesten, kleine Freundlichkeiten, mal eher an den anderen zu denken als an sich selbst können oft Wunder bewirken und nicht nur jemanden anderen eine Freude bereiten sondern vor allem eine Auswirkung auf einen selbst haben...nämlich sich selbst und das Leben mehr zu mögen.

Auch im Tanzen treffen wir viele "verhermte" und unglückliche Menschen. Unserer Beobachtung nach wird dies oft im Umgang mit Menschen widergespiegelt. Deswegen könnte es wohl auf einen Versuch ankommen, der Freundlichkeit und Menschenliebe wieder mehr Platz zu geben, um auch selbst mit einem strahlenden Lächeln im Leben zu stehen.
Wertschätzung kostet nichts aber kann viel bewirken und ist meist nur einen klitzekleinen Gedanken entfernt..jener an das Wohlgefühl des anderen....
Oder wie der Hase im Film "Bambi" zu sagen pflegt: "Wenn man nichts Nettes zu sagen hat, sollte man lieber den Mund halten."...und ich füge hinzu: "An jedem Menschen, an jedem Ding, an jeder Situation und an jedem Ort gibt es etwas Nettes...man muss es nur suchen und erkennen wollen.":-)

Dienstag, 10. März 2015

Tanzetikette - Teil 1

Heute möchte ich über ein Thema schreiben, das mich schon lang immer wieder beschäftigt. Es geht um das Auffordern zum Tanz und die Reaktionen von dem Gegenüber.
Wahrscheinlich liegt es an meiner doch etwas konservativeren Tanzschulerziehung, doch finde ich es noch immer nett und schmeichelnd, wenn mich ein Herr formvollendet auf das Tanzparkett bittet. Stets bemüht, dem Leben eine Chance zu geben und vielleicht auch Unerwartetes zu entdecken, freue ich mich, viele unterschiedliche Tanzpartner erfahren zu dürfen und versuche demnach jedem, gerne und mit Freude zumindestens für einen Tanz auf die Fläche zu folgen.

Darüber hinaus möchte ich dem anderen für seinen Mut, auf einen Menschen zuzugehen, danken und ihm Wertschätzung entgegenbringen. Deswegen wird es selten vorkommen, dass ich einen Tanz ablehne. (Ausnahmen sollen mir bitte verziehen werden)
So weit so gut...doch kommt es zu verschiedenen Hürden, die mich oft des längeren beschäftigen. Zum einen ist es ja heute so üblich, dass auch die Damen die Herren  zum Tanz bitten, und damit der Forderung nach Gleichberechtigung den Herren in ihrer "Aufgabe" folgen.
Ich finde es toll, dass nun jeder und jede sich frei fühlen darf, den anderen um ein gemeinsames Tänzchen zu fragen.:-)

Dennoch merke ich selbst wie viel Überwindung es mich manchmal kostet, auf einen für mich oft fremden Herren zuzugehen, und umso überraschter bin ich, dass ich vor allem in den letzen Jahren immer öfter "Körbe" kassierte. Meistens ein wenig sprachlos bleibe ich dann in einer Wolke der Verwunderung stehen, die mich dennoch Gott sei Dank meist  zum nächsten Tänzchen trägt.

Bitte versteht mich nicht falsch, jeder bzw. jede hat natürlich das Recht, eine Aufforderung abzulehnen, doch finde ich es nett, es wenigstens kurz zu begründen....vielleicht auch zu einem besseren Zeitpunkt in Folge auf den anderen zuzugehen...ja genau..das ist....
Lehne ich einen Tanz ab, versuche ich bei nächster Gelegenheit - wenn es mir besser geht, ich wieder bei Atem bin, auf der Toilette war oder etwas getrunken habe - genau diesen Tanzpartner aufzusuchen, um mit ihm den abgelehnten Tanz nachzuholen.
Spreche ich mit den TänzerInnen um mich herum, kommt dies oft nicht vor und der, der fragt, wird bei einer Ablehnung eher verwundert zurück gelassen und später auch keines Wortes oder Blickes gewürdigt.

Dieser Text soll keine Belehrung sein sondern vielmehr zum Nachdenken und vielleicht auch Umdenken anregen. Der Tanz lebt vom Miteinander, vom Austausch, vom Mut und von der Begegnung. Oft kann ein Tanz mit jemandem, den man vorher eher ausgeschlossen hat, zu einem wundervollen Erlebnis werden.

Und auch wenn dies nicht der Fall ist, so investiert man 3 Minuten in die Wertschätzung des anderen und kehrt mit einer Erfahrung reicher von der Tanzfläche zurück. Wir verschwenden oft so viel Zeit, sodass ich Tanzzeit mehr als eine Investition statt als Verlust sehe.
Dennoch möchte ich noch eine andere Seite beleuchten. Es ist nämlich auch das Feingefühl des Aufforderes gefragt, Situationen zu beobachten und damit abzuschätzen, wann denn der richtige Zeitpunkt für die Tanzanfrage wäre.

Befinden sich zwei Menschen in einem intensiven Gespräch, zueinander gewandt und eng beieinander stehend, finde ich es auch nicht besonders höflich, in diese Situation zu platzen und den einen oder die andere nach einen Tanz zu fragen.

Erstens stört man und zweitens bringt man den oder die Gefragte in eine unangenehme Situation. Ich weiß - es ist leichter gesagt als getan - aber das Beobachten und sich selbst nicht immer so wichtig nehmen schult ein wenig den Blick dafür, wer tanzbereit ist oder nicht.:-)

Trotz all der Hürden und vielleicht auch oft "falschen" Zeitpunkte wünsche ich mir, dass wir Menschen einfach mehr kommunizieren. Denn ein ausgesprochenes liebevolles und dennoch ehrliches Wort schützt vor so manchen peinlichen Situationen und hält auch die Tür für einen späteren Tanz offen.:-)

P.S: Wäre ich der damaligen Aufforderung von Dado zum Tanz nicht durch diese Einstellung gefolgt, hätte wir uns wahrscheinlich nie näher kennengelernt.;-)