Mittwoch, 24. Dezember 2014

Der Raum...oder ein Weihnachtswunsch...

Tanz, Lachen, Freude, Liebe und Heiterkeit erfüllen den Raum..fordern Platz, bedingen Aufmerksamkeit, fördern Einsicht, bringen Nachsicht und erschaffen einen Ort der Begegnung...
Wir blicken mit einem Lächeln auf das letzte Jahr und staunen, wie viele Erlebnisse und Ereignisse in zwölf Monaten Platz haben. Im Rückblick ist es fast unvorstellbar, dass genug Raum für all die Aktivitäten vorhanden war. 

An Tagen wie diesen, an denen es still wird, die Musik von einem doch etwas lautem Taktgeber zu einem leisen Begleiter wird, der Tanz der Ruhe weicht, die Aufregung zur Entspannung wird und die Begegnungen mehr Raum bekommen, um genossen zu werden..ertappe ich mich oft, wie ein klein wenig Wehmut in mein Herz schleicht...eine stille Traurigkeit, die sich fragt, ob es je möglich sein wird, dass alle Menschen Freude im Herzen spüren.
Ich schaue mir die Bilder an, höre das Lachen und sehe das Glitzern in den Augen der TänzerInnen. Diese Momente sind es, die mir Mut machen, trotz der Weltgeschehnisse die Zuversicht nicht zu verlieren.

Gerade zu Weihnachten beginne ich den Sinn und Unsinn des Lebens und des Tuns zu hinterfrage. Ich frage mich, wie viel Raum noch vorhanden ist, um nach seinem Herzen zu leben,  ein Miteinander zu kreieren. Welchen Raum wird noch der Stille gegeben, der Einfachheit, der Dankbarkeit für die kleinen Dinge im Leben?
Aber genau diese Gedanke sind es, die uns weiter treiben, die uns die Kraft geben, nicht stehen zu bleiben sondern immer weiter in den Raum zu tanzen, um zumindest zu versuchen, diesen mit Freude zu befüllen.
Diese Gedanken lassen uns einen Sinn in unserem Tun erahnen..

Ich frage mich oft, ob es eine Chance gibt, so viel Möglichkeiten von Freude und Miteinander zu schaffen, dass immer weniger Raum für Hass, Zerstörung und Oberflächlichkeit bleibt.
Doch wir sind nicht alleine mit diesem Vorhaben, sondern dürfen mit vielen Menschen diesen Weg gehen, die uns helfen, immer mehr Raum des Miteinanders zu erschaffen.

Dado und ich möchten uns auf diesem Wege bei all jenen bedanken, die uns dabei unterstützen, die Freude in die Welt zu tragen und durch Tanz und Musik die Menschen zu erreichen. Dazu gehören vor allem unser fantastisches Team und die vielen motivierten und unermüdlichen TänzerInnen. DANKE, dass es euch gibt!
Wir danken für all die Aufmunterungen, für all die liebevolle Begleitung und für die Kraft, die sich durch einen Zusammenhalt entwickelt.

Der Wunsch gestaltet das Leben, und so wünschen wir uns, dass der Tanz eine Möglichkeit bietet, gesund zu bleiben, Lebensfreude zu tanken, in die Tiefe einzutauchen, Vorurteile aufzulösen und allen Menschen gleich in Freude und Offenheit zu begegnenen.
In diesem Sinne allen ein berührendes und liebevolles Weihnachtsfest und einen guten Tanz ins neue Jahr....

Eure Conny & Euer Dado

Montag, 17. November 2014

Gelassenheit...

...ist die Kunst in seiner Mitte zu bleiben, während sich die Welt auf den Kopf stellt...
Sie ist ein Maß für Reife, Liebe und Vertrauen in das große Ganze...

Mittwoch, 29. Oktober 2014

Macht...

...ist jenes Konstrukt des Menschen, mit dem er versucht, den unausweichlichen Dingen entgegenzutreten, denen er machtlos gegenübersteht...


Ruhe...

...zwingt dich, dir selbst zuzuhören. Du kannst in ruhigen Momenten dir selbst nicht entfliehen oder dich durch irgendetwas anderes ablenken. Die Ruhe erfüllt dich wie eine Frage nach dem Sinn, und wenn du ein wenig wartest, gibt sie dir die Antwort auf das Sein...

Samstag, 4. Oktober 2014

Es ist genug...

In den Sommermonaten hatte ich Zeit, meine Gedanken kreisen zu lassen und verschiedenste Bücher, die schon lange auf meine Liste waren, zu lesen. Ob das nun die „Intelligenten Zellen...“ von Bruce Lipton waren oder Bücher über Quantenphysik, Philosophie und verschiedenste Weltanschauung, sie alle hatten den Inhalt, sich über die Welt mit ihren Lebewesen Gedanken zu machen. Es wurden Theorien aufgestellt, wissenschaftliche Beweise gesammelt und eigens interpretiert. Ich saugte den Inhalt auf wie ein Schwamm. Sehr vieles spiegelte meine Anschauungen und Gefühle wieder, einiges war mir neu.
Als ich vor ein paar Wochen in Kroatien auf den Klippen saß und ins Meer starrte, um meine Gedanken zu ordnen und einfach nur die unendliche Freiheit zu fühlen, da kam mir ein Satz in den Sinn, den ich gerne mit euch teilen möchte. Es ist vielmehr die Antwort auf meine ständige Frage „Was ist genug?“. Es war ein erlösender Moment in dem oft wiederkehrenden Gefühl, dass egal wie sehr man sich anstrengt, es niemals genug ist, solange es leidende Menschen, Kriege und einen unachtsamen Umgang mit Tieren und der Natur gibt.

Es ist genug....
... sein Bestes zu geben, um die Welt zu einem „schöneren“ Ort zu machen.
... auf sein Innerstes Gefühl zu vertrauen.
... solange zu arbeiten, bis man merkt, es beginnt an der Substanz zu zehren.
... mit einem offenen Herzen und voll Freude anderen zu begegnen.
... liebevoll zu leben.
... die Natur zu schützen.
... achtsam durch den Tag zu gehen.
... alle Lebewesen auf dieser Welt zu schätzen.
... den Willen zu haben und Taten zu setzen, Veränderungen zum Wohle aller voranzutreiben.
... für jeden Moment dankbar zu sein.
... zu akzeptieren, dass es mehr gibt, als der logische Verstand erfassen kann.
... sich immer wieder kritisch zu beobachten und sich selbst immer wieder in Frage zu    stellen.
... seine Realität als eine von vielen zu sehen.
... überzeugt zu sein, dass alles möglich ist.

Es ist genug...

Ich möchte damit jedem den Mut geben, ohne Ignoranz oder Arroganz sich selbst und all seine Bemühungen zu schätzen. Denn das Leben ist wohl auch manchmal dafür da, trotz Kriege, Hass, Krankheiten und schrecklichen Dingen zufrieden inne zu halten.
Es darf einem selbst auch gut gehen, denn das gibt Kraft weiter zu verändern und zu bewegen.
Genau diese Momente des Glücks sind es, die auch anderen Mut geben, Dinge zu verändern.
Schenke jeder Begegnung egal worum es geht ein Lächeln, denn nichts kann wichtiger sein, als die Berührung der Seelen in einer Welt voll Dualität....

Montag, 1. September 2014

Die Beurteilung...


Ich empfinde unsere Welt oft geprägt von Angst. Angst sich zu öffnen und verletzt zu werden. Vielleicht gründet dieses Angst auch aus dem Mangel an Vertrauen. Vertrauen in sich selbst und anderen gegenüber, das „Gute“ voranzutreiben. 
Vor allem in letzter Zeit denke ich oft über die Dualität nach. Sie ist wohl ausschlaggebend dafür, dass wir instinktiv alles im ersten Eindruck wenn auch manchmal unbewusst bewerten. Die Dualität ist es also, die überhaupt die Möglichkeit zu einer Bewertung gibt... gut, schlecht, angenehm, unangenehm, sympathisch, unsympathisch...
Der absurde logische Gedanke, der daraus meist folgt, lässt uns fragen: „Warum streben wir nach dem „Guten“, wenn es doch auch das „Böse“ geben muss, um das „Gute“ erkennen zu können.
Die Antwort darauf ist schwer in unserer westlichen Welt zu finden, denn unabhängig davon, ob man im weltlichen Geschehen oder auch in den Religionen sucht, die meisten dieser Ideen sind von einer Bewertung der Taten geprägt.
Doch  was bewirkt eine Bewertung? Bewertungen lassen uns – meiner Meinung nach – die Welt nur aus einer bestimmten Perspektive sehen. Sie beurteilen ein Geschehen oder Menschen aus einem derzeitigen Wissensstand und aus den gemachten Erfahrungen heraus. Sie lassen keine andere Sichtweise oder Möglichkeit zu.
Seit mir dieser Mechanismus vor ein paar Jahren bewusst geworden ist, versuche ich zumindest bewusst Bewertungen zu vermeiden. Auf jeden Fall begann ich mich zu wehren, Menschen, Dinge oder auch Ereignisse gleich zu bewerten. Zu oft schien etwas offensichtlich und stellte sich im Nachhinein oder nach einiger Zeit ganz anders dar.
Doch irgendwie scheint man gefangen zu sein, zumal ja auch die eigenen Taten von der Außenwelt ständig in eine Schublade gesteckt werden.
Es fiel mir persönlich leichter, als ich mich dazu entschloss, hauptsächlich nur mehr Dinge zu tun und zu sagen, die ich wirklich so meinte, ohne damit vorrangig einen bestimmten Zweck oder Erwartung zu erfüllen.
Dennoch kränkte mich Kritik, sobald ich sie als „falsch“ interpretiert erachtet. Und da ist sie schon wieder...die Bewertung.
Mein Weg damit umzugehen war, eine Chance in der Dualität zu finden. Einige Gedanke fand ich im Buddhismus...einige aus meinem inneren Gefühl...wieder andere aus meinen  Bedürfnissen. Die Polarität stellt eine Möglichkeit  der Erkenntnis dar, wohin man gehen möchte. Sie bietet die Gelegenheit, den Weg zu sehen. Ich sehe es mehr als eine Plattform, die mir alle Möglichkeiten aufzeigt.
Doch eine frühzeitige Bewertung verstellt den Blick auf das Mögliche sondern fokussiert nur auf einen Blickwinkel. Deswegen versuche ich mehr hinzusehen ohne gleich erkennen zu wollen.

Es ist vielmehr die Wirkung der Gelassenheit einfach anzunehmen als die Sicherheit der Gewissheit, nicht falsch zu liegen, die die Seele beruhigt.

Mich hat mal jemand gefragt, ob es nicht riskant ist, meine durchaus auch intimen Gedanken in diesem Blog zu veröffentlichen. Ob ich nicht Angst hätte, dass diese gegen mich verwendet werden könnten. Ehrlich gesagt hatte ich bis vor diesem Zeitpunkt nie darüber nachgedacht. Warum sollte jene Gedanken, die – so glaube ich – niemanden willentlich verletzen – gegen mich verwendet werden?
Die Bewegründe von Menschen aus denen Bewertungen entstehen sind so vielschichtig, dass sie fast untergründlich erscheinen. Ob Sicherheit, Instinkt, Liebe, Neid oder Selbstschutz – um nur einige zu nennen – sie alle spiegeln die Annahme, die jeder Mensch für seine persönliche Realität getroffen hat, wider.
Ich wusste nicht genau, was ich mit diesem Artikel aussagen wollte. Er floss so aus mir heraus...vielleicht durch eine Begebenheit, die vor ein paar Tagen passiert ist.
Möglicherweise sind diese Zeilen der Wunsch nach Freiheit von der Logik, nach einem Miteinander ohne Angst verletzt zu werden, nach der Möglichkeit, dass es auch in unseren Breitengraden Menschen gibt, die nicht alles aus einer Berechnung heraus tun...es ist wahrscheinlich die Sehnsucht nach Offenheit in einer Welt der Begrenzung, nach Ehrlichkeit dort wo Unehrlichkeit der leichtere Weg ist und nach der Freude mit und für andere Menschen...

Samstag, 26. Juli 2014

Die Umarmung...

Der Tango Agentino beginnt und endet in einer Umarmung...
Nach einer Woche Aufenthalt bei Sebastian Arce in Moskau, nach vielen Privatstunden und Gesprächen glaube ich verstanden zu haben, was den Tango in der Kultur Argentiniens, in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft so besonders macht. Wir bekamen tiefe Einblicke in die Gefühle, in die Konflikte und auch in die Hoffnungen von alten und jungen Milongeros. Verstehen heißt noch lange nicht, alles spüren und erfahren zu haben. Aber es ist ein weiterer Schritt, nicht nur seinen eigenen Tanzhorizont sondern auch das Leben und sich selbst besser zu erahnen.

Dennoch gibt es einen Punkt, mit dem ich persönlich kämpfe. Ein Gedanke...vielleicht so gar ein Paradoxon...das mir in dieser Woche die ganze Zeit durch den Kopf gegeistert ist.

Wie soll ich es schaffen, dass mir eine innige Umarmung mit jedem Mann angenehm ist.

In den letzten Jahren durften wir viele Menschen erleben, TänzerInnen beobachten, Lehrer kennenlernen, Rhythmen und Bewegungen ausprobieren, internationale Tanzkulturen erfahren und viele Entwicklungen von "SchülerInnen" begleiten.

Vieles war sehr schön, vieles interessant und einiges erschreckend. Wir persönlich sehen den Tanz - vor allem den Paartanz - als Kunst, die sich mit der Zeit, mit den Wünschen, Sehnsüchten und Kämpfen von Menschen entwickelt. Es ist für uns eine Form, sich zu begegnen und Toleranz auszuüben. Tanz verbinden wir mit Respekt und Wertschätzung dem anderen und sich selbst gegenüber.

Doch viele, die sich mehr mit einer speziellen Tanzform beschäftigen, beginnen in ein "richtig" und "falsch" Schema zu verfallen. Sie beginnen andere Tänze und TänzerInnen zu bewerten und zu beurteilen. Die Richtlinien und Codes auf der Tanzfläche gelten für sie nicht mehr für ein harmonisches Miteinander sondern als Zwang, den es gilt zu befolgen.

Eine Umarmung bedingt für mich einen Energieschluss...ein Öffnen, Zulassen, ein Geben und Aufnehmen...

Doch wie soll ich jemanden umarmen, der gedanklich oder verbal über den Nachbartänzer schimpft, nur weil er nicht die Tanzrichtung befolgt. Wie soll ich jemanden umarmen, der darüber nachdenkt, was nun richtig und falsch ist. Wie soll ich jemanden umarmen, dem es wichtiger ist, wie er beim Tanzen aussieht, als die Umarmung zu spüren.
Wie soll ich jemanden umarmen, der die Toleranz nicht lebt?

Oder sind es gerade diese Umarmungen, die alles verändern...die die Gedanken zum Schweigen bringen, das Herz öffnen und die Welt bewegen?

Für mich persönlich beginnt der Tango nicht in der Vergangenheit, auch nicht in der Kultur. Für mich beginnt der Tango im Jetzt, in der Toleranz von heute, in der Liebe zum Moment, in der Freude im Umgang miteinander.
Erst dann führt mich die Umarmung weiter in die Vergangenheit und auch in die Zukunft.

Kultur von einer anderen Gesellschaft zu übernehmen bedingt für mich, sich selbst zu hinterfragen. Zu leicht fällt man in die Gefahr, selektiv zu werden.

Deswegen führt für mich/uns der Weg zum Tango zuerst zu einem selbst und zur Liebe zum Menschen, weiter zu der Akzeptanz von anderen Meinungen, zur Toleranz von "Fehlern", zum Wunsch des Miteinanders.
Und erst dann führt der Weg zur Umarmung, die dich umschließt und ganz von selbst geleitet von der Musik durch den Tanzsaal begleitet....



Samstag, 19. April 2014

Ostern und der Feuertanz..

"In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst." (Augustinus)

Jedes Jahr zu Ostern erwarten wir sehnsüchtig und zum Wetter flehend den Ostersamstag, um das liebevoll gehäufte, sortierte, abgedeckte und arrangierte Osterfeuer zu entzünden.
Die letzten zwei Jahre waren leider verregnet und auch heuer spielt das Wetter nicht besonders mit. Trotzdem blicken wir voll Vorfreude dem Abend entgegen. 
Ostern ist für mich persönlich eine schöne Zeit. Alles beginnt zu blühen und neu zu entstehen. Die Traditionen bringen die Menschen wieder zusammen und legen eine innere Ruhe übers Land.

Als Kind sehr in der Kirche engagiert erlebte ich alle Zeremonien vom Kreuzweg bis zur Mahnwache und der Auferstehungsmesse mit. Später wurde Ostern für mich anders. Es wandelte sich vom "rein" religiösen Fest in ein Fest des Innehaltend und des Nachdenkens, der inneren Freude und des Neuanfangs.

Ich denke, dass manchmal Menschen Feste oder auch bestimmte Zeremonien brauchen, um aus dem Alltag aussteigen und wieder in das innere Gleichgewicht einsteigen zu können. Oft schon habe ich über den Sinn oder Unsinn von Geburtstagen, Weihnachen, Ostern etc. nachgedacht. Doch jedes Mal kam ich zum Schluss, dass sich zwar der Sinn für mich von Jahr zu Jahr verändert, das Fest an sich aber immer etwas besonderes in mir aktiviert.
Vielleicht ist es nur ein Gedanke oder auch ein Funke, der jedes Jahr neu entzündet wird...
"In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst."(Augustinus)...dieser Satz hat mich in den letzten Tagen sehr berührt und lässt mich auch die Religionen in einem anderen Licht sehen. 

Die Suche in dir selbst, um den Funken zu finden, der dein Leben zum Leuchten bringt...der dir zeigt, dass dein Weg der "richtige" ist...der dich und andere Menschen glücklich macht. Dieser Funke, der in dir leuchtet und dich einhüllt und wärmt auch in Momenten, in denen du zweifelst.

Wahrscheinlich ist genau das der Ursprung aller Religionen...den Menschen Wege zu zeigen, diesen Funken in sich zu finden. Wahrscheinlich ist es genau das, zu dem jeder für sich und damit auch die Auswüchse von verschiedensten Kirchen wieder zurück kehren könnten (sollten?). Wahrscheinlich ist es genau das, was wir im Alltag zu oft vergessen.

Vielleicht ist deswegen für mich das Osterfeuer so besonders...es brennt und mit dem Blick ins Feuer wird einem warm ums Herz, man spürt den inneren Funken und erinnert sich an die wirklich bedeutenden Menschen und Momente in seinem Leben...genau diese Momente finden wir auch im Tanz wieder, wie ein Feuertanz, der dich aus dem Außen ins Innen holt...

In diesem Sinne wünschen wir euch ein wunderschönes Osterwochenende und viele Momente der Freude und der Leichtigkeit...


Montag, 17. März 2014

Es ist was es ist...

Die größte Herausforderung ist für mich der Stillstand...
Daraus resultieren die Akzeptanz, das Veränderbare unverändert zu lassen, das Schweigen, auch wenn es noch etwas zu sagen gibt und die Zufriedenheit, etwas Unzulängliches als gut genug zu betrachten...

Zu viele Worte verderben den Sinn. Sie verstecken die Unsicherheit der Ehrlichkeit.
Zu viele Gedanken blockieren das Gefühl. Sie sagen dir, was sein soll.
Zu viele Gefühle bezwingen den Verstand. Sie bringen dich in Gefahr.

Das Gedicht von Erich Fried "Was es ist"  hat es geschafft, meinen Gefühlen Worte zu geben, die in meinen Beziehungen jeglicher Art mitschwingen.

Egal, ob man menschliche Beziehungen oder auch die Einstellung zur Arbeit betrachtet, die größte Herausforderung ist es, das zu sehen, was ist, ohne jenes mit einzubeziehen, was sein könnte.

Doch ist es tatsächlich möglich, das Sein ohne Wehmut zu akzeptieren, die Tatsache ohne Wunsch zu leben, und den Gedanken in die Realität zu transformieren?

Es ist was es ist...auch wenn man versucht, es anders werden zu lassen...

Anbei die Zeilen von Erich Fried:


"Was es ist
Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe"

Freitag, 3. Januar 2014

Sinus und Cosinus... oder die Schwingung des Herzens

Der Goldene Schnitt führte mich zur Goldenen Mitte, die mich wiederum zum Herzen des Menschen leitete. Über das Herz kam ich zu Schwingungen und damit zu einem Ausspruch eines Bekannten über Sinus und Cosinus, der mich nicht mehr losließ. Können tatsächlich elementare mathematische Funktionen der Trigonometrie das Universum, die Welt, die Menschen, das Zusammenleben und letztlich uns selbst erklären? Ist es tatsächlich möglich, alles "Leben" und "Denken" auf Zahlen und mathematische Zusammenhänge zu reduzieren, die unsere "Systeme" erklären? Stimmt der Ausspruch von "Galileo Galilei: "Die Mathematik ist das Alphabet, mit dem Gott die Welt geschrieben hat."?"(vgl. Handbuch für Selbstentwickler, Sigg)
Mein Vater hat mir gerade einige Beispiele erklärt, in denen philosophische Probleme zu mathematischen Erkenntnissen geführt haben. Er fand den Ansatz komisch, nun wieder mit diesen mathematischen Erkenntnissen philosophische Gedanken abzuleiten. Ich bin gespannt, was ihr darüber denkt.

Auf der Suche nach anderen Meinungen und letztendlich Menschen, die sich besser in diesen Dingen auskennen als ich, stieß ich auf das Buch von Alexandra Sigg "Handbuch für Selbstentwickler". In diesem beschreibt sie sehr ausführlich viele Zusammenhänge und Meinungen über Ängste, Illusion und Realität, somit Schein und Sein und die daraus resultierende Folgen. Nicht alles war für mich gleichermaßen interessant. Allerdings blieb ich bei ihrem sogenannten "Sinus-Cosinus Effekt ©" hängen, der mich in meinen Gedanken unterstützte. (www.sinus-cosinus-effekt.de) - dazu kommen wir allerdings später noch einmal.
Nimmt man also an, - wie schon hier öfters erwähnt - ,dass alles aus Schwingungen besteht, liegt es nahe, dass natürlich auch wir Menschen aus Schwingungen bestehen. Der Sinusknoten in unserem Herzen ist  der elektrische Taktgeber der Herzaktion. Aus ihm entsteht der Sinusrhythmus, welcher unser Leben charakterisiert und welcher im EKG dargestellt werden kann.
Dazu kommt, dass letztendlich (fast?) alles aus Kreisläufen besteht, welche bei uns Menschen in jeder einzelnen Zelle durch die Polarität von Plus und Minus beginnen und bis in zwischenmenschliche, ökologische, weltliche und schlussendlich universelle Kreisläufe weiter gedacht werden können. Die verschiedensten Kreisläufe werden zu Systemen, die wiederum miteinander agieren.
Diese Systeme und Schwingungen, die sich nun überlagern und beeinflussen, gestalten nun unser Leben, das wir wahrnehmen.
Allerdings finde ich den Gedanken spannend, dass im Gegensatz zu vielen anderen Naturerscheinungen der Mensch durch seinen Willen fähig ist, diese Kreisläufe und Schwingungen in und mit sich verändern zu können - somit sein eigenes Leben zu gestalten, aber auch die Kreisläufe, in denen er sich bewegt, mit zu formen und zu beeinflussen.
Lehrt uns die Genetik durchaus ein Bild von nicht veränderbaren, vererbbaren Tatsachen, ist es sehr inspirierend und interessant, die Forschungen von Bruce Lipton zu verfolgen, der ein Visionär der Zellforschung ist. Er meint, "dass der Mensch die Gene prägt und nicht die Gene den Menschen. Da unser Geist stärker ist als die Gene, können wir mit unserem Willen familiäre und genetische „Programmierungen“ verändern – und somit aus vererbten Verhaltensmustern aussteigen." (vgl. Handbuch für Selbstentwickler, Sigg) Das Leben aus dieser Sichtweise zu betrachten, birgt ungeahnte Möglichkeiten, die allerdings meinem persönlichen Gedankengut nicht fremd sind.

Kommen wir nun zurück zu Sinus und Cosinus.

Viele Bereich angefangen von der Musik bis hin zu Physik bedienen sich der Sinuswellen, um Frequenzen und somit  harmonische Schwingungen zu erzeugen, die miteinander in Resonanz = Verstärkung gehen können. Auch wir Menschen nehmen demnach mit unserer Herzschwingung und dem Gehirn an den Überlagerungen teil, die sich gegenseitig beeinflussen. Diese Überlagerung von Systemen ergibt unter anderem unsere Gefühlswelt und unsere Weltwahrnehmung, unser Wohlgefühl und unser Glücksempfinden. Doch was passiert, wenn wir nicht der Schwingung unseres Herzens folgen und somit nicht die dadurch entstehenden Resonanzen zulassen?

Die Zusammenhänge von Sinus und Cosinus durch den Einheitskreis bzw. durch die Berechnungen am rechtwinkeligen Dreieck, sowie durch den Satz von Pythagoras genauer zu betrachten, wirft ein spannendes Bild auf diese Art von Weltblick. Eine genaue Ausführung würde hier den Rahmen sprengen und zu weit führen, ist aber bei Interesse im Internet leicht nachlesbar.
Die für mich entscheidenden Erkenntnis kamen, als ich versuchte, die Welt und mich selbst  auf ein rechtwinkeliges Dreieck zu projizieren. Ich nahm ein Dreieck in meinem Inneren und ein Dreieck in meinem Äußeren an, wobei ich als innere Dreieckspunkte Körper, Geist und Seele wählte und die Seele als 90 Grad konstant annahm. Für das äußere Dreieck setzte ich als Eckpunkte Selbstbild, Fremdbild und das tatsächliche Sein (=Realität) fest, wobei die Realität wieder als die 90 Grad Konstante angenommen wurde. (diese Aussagen werden im Handbuch für Selbstentwickler, Sigg, ähnlich beschrieben, stimmen jedoch mit meinen Annahmen nicht ganz überein)
Als ich wie oben erwähnt auf der Suche nach weiteren Input auf den "Sinus-Cosinus Effekt © von Alexandra Sigg" stieß, war ich erstaunt, dass ihre Ausführungen sehr starke Ähnlichkeiten aber nicht vollkommene Übereinstimmung mit meinen Gedanken hatte. Nachdem dieser Effekt als Markennamen registriert ist, möchte ich hier vermehrt darauf hinweisen.

Auf jeden Fall kann aus den beiden Dreiecken und mathematischen Grundfunktionen einfache menschliche und weltliche Zusammenhänge abgeleitet werden, die hauptsächlich darüber Auskunft geben, wie sich bei Veränderung der oben genannten Eckpunkte, die Winkel und damit die Sinus- und Cosinusschwingungen verändern. 
Die Veränderung eines Punktes zieht die Veränderung des anderen mit sich. Somit ist der Sinus des einen Winkels (z.B. im äußeren Dreieck=Selbstbild) gleich dem  Cosinus des anderen Winkels (z.B. im äußeren Winkel=Fremdbild) usw. (diese Aussagen werden im Handbuch für Selbstentwickler, Sigg, ähnlich beschrieben, stimmen jedoch mit meinen Annahmen nicht ganz überein)
Doch was erkennen wir nun daraus? Mir persönlich wurde klarer, dass die Resonanz im Leben wohl durch die Ehrlichkeit zu sich selbst hervorgerufen wird. Höre ich auf meine persönliche Herzschwingung, habe ich gute Chancen, eine Verstärkung derer im Leben zu finden. Negiere ich sie und kreiere ich mir eine "Scheinschwingung" aus familiärer Überzeugung, Ängste, Druck der Gesellschaft oder Ähnlichem, werde ich jenen Schwingungen begegnen, die meine eigene nicht unterstützten. Das Resultat dessen kann von Unwohlsein, Erfolglosigkeit bis hin zu Krankheiten führen.
Sind wir uns den Kreisläufen mit Beginn in unserer Zellen bis hin zu den weltlichen Kreisläufen bewusst, können wir vermehrt wählen, in welche wir einsteigen und welche wir meiden möchten. Sehen wir uns und unsere Umgebung als Systeme, die offen und demnach mit der Umwelt im Austausch sind, haben wir eine Chance, uns selbst und damit die Welt zu verändern.

Die Umlegung der drei Säulen auf ein rechtwinkeliges Dreieck mit einer Konstanten eröffnet uns viele Zusammenhänge, die wir positiv nutzen können. Wahrscheinlich wird uns bei Betrachtung auch immer wieder bewusst, dass wohl die Balance und der "Goldene Schnitt" ausschlaggebend für den Gleichklang und die Harmonie sind. Sogar die "göttliche Dreifaltigkeit" bekommt so einen anderen Sinn.
Legt man diese Gedanken auf Musik und Tanz um, könnten das Herz und damit der Körper und der Geist durch diese Schwingungen beeinflusst und gelenkt werden. Durch die Schallwellen und die rhythmischen Bewegungen wird der Mensch in Schwingung versetzt, die dich mit dir selbst in Kontakt bringen könnten. Auch das Gehirn produziert Schwingungen, die die Welt mit gestalten - aber dazu mehr ein anderes Mal.

Naja...nun wisst ihr, welche Gedanken so durch meinen Kopf gehen und laut Dado ist es kein Wunder, dass ich des Öfteren Kopfweh habe.:-)

Ich würde mich über viele Gedanken und Meinungen dazu freuen, da dieses Thema für mich noch lange nicht zu Ende gedacht ist, und ich erkenne, wie eng mein Horizont in all dem mathematischen und physikalischen Wissen ist.

Auf jeden Fall habe ich das Gefühl, dass der Tanz auch in dieser Betrachtungsweise durchaus als Ursprung und Weg zu sich selbst genutzt werden kann, und Dado und ich freuen uns, dass wir diesen Weg mit so vielen TänzerInnen gemeinsam gehen dürfen.