Donnerstag, 17. November 2011

Arbeit und der Sinn des Lebens?

Gibt die Arbeit dem Leben Sinn, oder ist der Sinn des Lebens die Arbeit? Anders gefragt...hat die Arbeit mit dem Sinn des Lebens etwas gemein bzw. ist sie Teil dessen?

Vielleicht liegt es am Alter oder an der Jahreszeit, dass ich mich zum ersten Mal im Leben seit einigen Wochen mit diesen Fragen beschäftige...

Im Laufe der Jahre durfte ich viele Menschen kennenlernen und mir ihnen über die verschiedenen Formen von Arbeit sprechen...

Arbeit, die begeistert..
Arbeit, die getan werden muss..
Arbeiten, um zu überleben..
Arbeiten, um sich das leisten zu können, was man im Leben möchte..
Arbeiten, um sich zu beschäftigen..
Hausarbeit...
Gartenarbeit...
Erfüllende Arbeiten...
Unerfüllende Arbeiten...

Ist Arbeit immer Arbeit? Oder bezeichnen wir etwas als Arbeit, sobald wir damit Geld verdienen? Gewinnt oder verliert die Arbeit an Wert abhängig davon, wieviel Geld wir damit verdienen?

Müssen wir im Leben arbeiten oder geht es vielmehr darum, was ich als Arbeit empfinde, oder was für mich das Wort "Arbeit" bedeutet?

Hart zu arbeiten, um gut leben zu können? Ist das einer der (Glaubens-) Sätze, mit denen wir aufwachsen?

Ist es notwendig im Leben, dass ich einen Teil (bei den meisten einen sehr großen Teil) meiner Zeit damit verbringe, das zu tun, was ich eigentlich gar nicht tun möchte,  um einen Teil meiner Zeit (bei den meisten einen sehr kleinen Teil) das zu tun, was mich eigentlich begeistert?

Wäre es nicht möglich, auch den größten Teil der Zeit mit dem zu verbingen, was mich in meinem Herzen erfüllt? Oder ist es notwendig, dass es immer Dinge gibt, die man nicht tun möchte und trotzdem tun muss?

Ist die "Freizeit" des heutigen Menschen höchstes Gut?
Oder ist es nicht vielmehr so, dass heutzutage auch die Freizeit zu Streß wird?

Schon die meisten Kinder, die unsere Tanzschule besuchen, haben eine mindestens fünf Tage durchgeplante Woche....allerdings habe ich selten einen Terminpunkt "Spielen" oder "freie Zeit"von den Eltern gehört...

Ist nur jeder heutzutage erfolgreich, der möglichst viele Fähigkeiten und einen möglichst vollen Terminplan besitzt?

Hat der Sinn des Lebens nicht auch etwas mit "Besinnlichkeit" zu tun....der Ruhe, dem Fühlen, der Freude, dem "Zusichfinden"...dem Genießen des Moments?

Auch unsere Tanzschule ist einer der Dreh- und Wendepunkte vieler Menschen, die als Ausgleich zur Arbeit eine erfüllende, lustige, harmonische und vielleicht auch verändernte Freizeit gestalten möchten.

Wir sind also in der Arbeit und gleichzeitig in der Freizeit der anderen? Oder ist das, was wir tun, gar nicht Arbeit sondern Leidenschaft und Begeisterung? Wo fängt die Arbeit an, wo hört sie auf?

Ist harte Arbeit wichtig, um seiner Familie das Beste bieten zu können?
Oder hält die harte Arbeit nicht auch viele davon ab, das Beste - nämlich die Zeit - der Familie bieten zu können?

Ist die Arbeit manchmal eine Flucht? Eine Flucht vor sich selbst, der Situation, in der wir gerade leben ,  oder vor den Menschen, die uns umgeben? Dient die Arbeit nicht manchmal auch als gute Entschuldigung?

Nach all diesen und weiteren Betrachtungen schleicht sich ein Gefühl von Zufriedenheit in meinen Bauch und die Ahnung, dass der Weg eventuell über eine andere Sichtweise führen kann...

...über die Fähigkeit zu lernen und zu versuchen, jedes "Tun" im Leben mit Liebe und Freude zu gestalten...
...sobald ich etwas gerne tue, erfüllt es mich, bereichert es mich und die Fähigkeit, auch meiner um mich lebenden Menschen Schönes weiterzugeben...
Gerne zu "arbeiten", um das Leben in seiner Vielfältigkeit genießen zu können..

Die Balance zu halten und nicht zuzulassen, dass die Waage zu oft auf die selbe Seite kippt..

Die Balance zwischen mir, der Welt, der Arbeit, der Freizeit, der Ruhe, der Familie, der Freunde, der Freude, der Trauer, der Leidenschaft, der Begeisterung, der Melancholie...

Ist es nicht genau das, was wir anstreben sollten? Uns mit Situationen und Menschen zu umgeben, und dadurch eine bereichernde und erfüllende Atmosphäre um uns zu schaffen, in der wir auch Bereicherndes weitergeben dürfen?

Die Balance ist sicher etwas, das ich bzw. wir noch lernen und verfeinern sollten..vor allem die vergangenen Wochen haben mir dies sehr deutlich gezeigt;-)
Jedoch bin ich zu guter Letzt  unendlich dankbar, dass ich den größten Teil meiner Zeit mit dem verbringen darf, was mich wirklich im Herzen bewegt und im Inneren erfüllt...dem Tanz..und der Möglichkeit, diesen auch mit so vielen Menschen teilen zu dürfen...
Dankbar...mit so vielen Menschen schöne Zeit teilen zu dürfen...denn das Teilen ist meist eine Potenzierung dessen...;-)

Und ich werde auch daran "arbeiten", die Buchhaltung lieben zu lernen ;-)

3 Kommentare:

  1. für mich ist arbeit nicht immer gleich arbeit. es gibt arbeit, die notwendig ist und bezahkt wird, es gibt arbeit, die notwendig ist und nicht bezahkt wird und es gibt arbeit, die sich mehr nach freizeit und spaß anfühlt und trotzdem bezahlt wird.
    toller blog!!!
    bussi

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  2. Danke...und danke für deine Arbeit..;-)

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  3. if you love what you do it doesn't feel like work. i believe that's the perfect way of living. unfortunately, not everyone gets to do that, including me... that's when it's time to move on!

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