Freitag, 28. August 2015

Veränderung Teil 2 oder der Kampf mit sich selbst...

Aufgrund einiger persönlicher Zuschriften und Kommentare zu meinem gestrigen Artikel ist es mir ein besonderes Anliegen, noch eine kleine Ergänzung zu schreiben.

Die nächsten Zeilen haben nicht eine fiktive Erkenntnis zum Inhalt, sondern sie sind mein/unser Erfahrungsbericht der letzten Jahre. Ich lasse euch sozusagen mal kurz unverblümt in mein Inneres schauen.;-)

Warum?

Weil ich nicht möchte, dass man denkt: "Naja, die hat ja leicht reden." oder "Zwar schön gesagt, aber wie soll ich das umsetzen?"

Ein altes indianisches Sprichwort besagt "Urteile nie über einen anderen, bevor du nicht einen Mond in seinen Mokassins gelaufen bist."

Genau so sehe ich es, niemand kann deine eigene Situation beurteilen außer du selbst.

Der gestrige Artikel ist vielmehr eine Selbstreflexion und Erinnerung an mich!

Die letzten Jahre waren für mich persönlich sehr hart. Vor allem in den letzten zwei habe ich mit mir gekämpft, vieles in Frage gestellt, meine/unsere Entscheidungen immer wieder hinterfragt und mich in einer Art Karussell gesehen, aus dem man nicht aussteigen kann.

Jeder, der selbständig ist, eine Familie hat, in seiner Arbeit aufgeht und von vielen Menschen umgeben ist, weiß, wovon ich spreche.

Auch wenn ich nicht mit vielen über diese Ding spreche, die mich tatsächlich belasten, weil ich der Meinung bin, dass nicht die ganze Welt an meinen Kämpfen teilhaben muss, müssen es doch immer wieder mein lieber Mann, meine Familie, meine engsten Freunde und Teammitglieder ertragen. ;-)

Ich habe mich gefangen gefühlt, weil ich mein bestes geben möchte, weil ich von einer "besseren" Welt träume, weil ich helfen möchte, weil ich niemanden weht tun will, weil Zeit eine begrenzte Ressource ist, weil ich kaum NEIN sagen kann, weil ich zu jedem/jeder finanziell gerecht sein möchte, weil ich jedem/jeder Wertschätzung entgegen bringen will, weil wir Projekte nicht aufgrund von finanziellen Komponente auswählen möchten, weil soziale Heucheleien und Unehrlichkeiten mich belasten und weil ich bemerkt habe, dass ich mich selbst immer wieder ein wenig verliere.

An diesem Punkt fällt es leicht, allen möglichen Komponenten und Menschen die Schuld für dieses Dilemma zu geben. Sei es die Umgebung, die dauernd an einem zieht, der Körper, der auf einmal nicht mehr mitmachen möchte oder die Ereignisse, die einen zwingen, Dinge zu tun, die man eigentlich gar nicht möchte.

Ich habe mich intensiv mit mir selbst auseinander gesetzt und versucht, mich sehr ehrlich zu reflektieren. Ehrlich zu mir selbst zu sein. Und das ist weder schön noch angenehm.
Es ist zunächst einmal ziemlich gemein und man verfällt schnell in den Rückzug.

Erst an dem Punkt, an dem ich gemerkt habe, dass meine Lebensfreude darunter leidet, und mein Körper immer mehr Zeichen gibt, nun mal endlich etwas zu verändern...war es soweit. 

Ich habe eingesehen, dass die einzige, die etwas an meiner Situation verändern kann, ich selbst bin!

Die Veränderung entsteht in dir, und sie wird die Welt verändern!




ich lerne von Dado und lass ein paar Zeilen frei zum Verdauen.:-)


So...aber warum fällt diese Veränderung so schwer? 
Für mich selbst habe ich heraus gefunden, dass es die Konsequenzen sind, die mir Angst machen.

  • Geht man seinen eigenen Weg, wird man es nicht allen recht machen können. Das kratzt am Ego und ist unangenehm. Man wird dadurch nicht von allen gemocht werden.
  • Menschen, die man gerne bei sich haben würde, könnten sich abwenden und gehen.
  • Es ist oft anstrengend und kostet lästige Überwindung.
  • Man stoßt an seine Grenzen und erkennt, dass man selbst auch "nur" ein Mensch ist.
  • Und natürlich hat man Angst zu versagen, und/oder finanziell in den Ruin zu stürzen

Aber ich sage es euch aus meiner eigener Erfahrung...all das ist es wert!

Es ist es wert, glücklich zu sein!
Es ist es wert, das Leben schön zu finden!
Es ist es wert, dass es einem gut geht!

Denn die Konsequenz daraus ist, dass man dann noch viel mehr auf der Welt bewirken kann.
Erst wenn es einem selbst gut geht, kann man anderen helfen!

Das erinnert mich immer an die Anweisungen im Flugzeug, erst sich selbst die Sauerstoffmaske überzuziehen, bevor man Kindern und anderen Mitreisenden hilft.

Ja, es ist es wert, all die Kämpfe mit sich selbst, all die Überwindung und all die unangenehmen Dinge, durch die man die angenehmen erreicht!

Hui..der Text ist jetzt länger geworden, als ich es wollte. Aber es ist einfach aus mir heraus gesprudelt.

Conclusio: Ich versuche mich täglich an mein selbst Geschriebenes zu erinnern und nicht zu vergessen, wenigstens einen kleinen Minischritt in die Richtung zu gehen.
Nur ein Minischritt reicht, um die Hoffnung und den Glauben nicht aufzugeben!

Man könnte diesen Minischritt ja auch tanzend zurück legen...so versuche ich es oft.:-)

Ich kämpfe jeden Tag, so wie alle anderen!

Deswegen freue ich mich so, wenn wir uns gegenseitig unterstützen können. 
Und ja... reden darüber hilft...;-)

Denn...wieder einmal...zusammen sind wir gemeinsam!:-)




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen