Freitag, 1. November 2013

Glücklich und Unglücklich..oder der Gedanke Teil 2

Kann man zur gleichen Zeit glücklich und unglücklich sein? Oder ist das eine wie auch das andere eine Illusion, die uns unser menschliches Gehirn verschafft? Sind die Gedanken jenes Instrument, das uns diese Art von Leben überhaupt ermöglicht, oder sind sie jene Eigenschaft, die das wirklich Leben verhindert?

Jedes Jahr um diese Zeit packt mich eine eigenartige Stimmung, die ich weder genau beschreiben kann noch möchte.
Sie ist einfach da, und ich versuche sie, die meiste Zeit zu ignorieren. Ob diese Gefühlsschwankungen aus der Theorie des Raum-Zeit Gefüges kommen, welches laut einigen Thesen um den 1. November geöffnet wird,  oder aus der sehr starke Präsenz des Todes resultieren, habe ich noch nicht ganz herausgefunden.
Allerdings wurde mir klar, dass ich diese Stimmung nicht verhindern kann. Egal, ob ich zu der Zeit glücklich, unglücklich, nachdenklich, beschäftigt oder frei bin.

Deswegen versuche ich seit einigen Jahren, diesen immer wieder kehrenden Gemütszustand zu nützen, um vielleicht den einen oder anderen "nützlichen" Gedanken daraus ziehen zu können.

Gestern wurde ich bei einem Telefoninterview mit einer Zeitung gefragt: "Wann tanzen Sie aus der Reihe". Etwas überfordert mit der Frage wusste ich nicht, wie ich darauf antworten soll. Und sagte schließlich etwas zögerlich: "Mit meinen Gedanken und wenn ich sage, was ich denke."
Der arme Interviewpartner war seinerseits wieder etwas überrascht über diese Antwort, nahm sie jedoch schließlich an.

Den ganzen Tag und Abend ließ mich diese Frage nicht mehr los, und Gedanken über Gedanken strömten in meinen Kopf. Tanze ich wirklich damit aus der Reihe? Gibt es nicht viele Menschen, die so denken? Wahrscheinlich tanze ich nur damit ein wenig aus Reihe, dass ich es auch sage bzw. in diesem Blog schreiben.
Wie jedoch gehen die anderen Menschen damit um? Ist es wirklich möglich, auch mit diesen Gedanken ein "normales" Leben zu führen?

Durch die momentane Stimmung inspiriert versuchte ich das Leben ein wenig zu analysieren. Die Ergebnisse waren sehr überraschend. Denn ich fand nichts in meinem momentanen Leben, was ich mir nicht selbst ausgesucht hätte. Die Arbeit erfüllt mich, die Menschen in meiner nächsten Umgebung liebe ich, die Schönheit des Lebens sehe ich....
Allerdings waren da wieder diese Gedanken, Fragen und einige für mich noch ungelöste Themen.

Die meisten Gedanken ließen sich auf die Unverständlichkeit des menschlichen Lebens zurückführen. Sie beschäftigen sich hauptsächlich mit den Themen und Analysen, warum wir Menschen (oder zumindest sehr viele Menschen) so sind, wie sie sind.
Auch in mir wird immer wieder eine kritische Stimme laut, die mich fragt, warum mich das alles so beschäftigt?

Vielleicht liegt es an unserem Beruf, der uns tagtäglich mit sehr vielen Menschen in Verbindung bringt, oder an einer Bekanntschaft, die mich schon seit Jahren auf unerklärliche Weise begleitet.
Auf jeden Fall lösen viele daraus resultierende Situationen bei mir  Zweifel aus...einen Zweifel an meinen Gefühlen, an der Sinnigkeit der Welt, an der Begegnung der Menschen.
Ich zweifle immer wieder an meine Gedanken, an meinen Gefühlen und wahrscheinlich letzten Endes an mir selbst.

Angesichts meiner Beobachtung, meinen Gefühlen und meiner Gedanken sind die meisten Menschen zur selben Zeit glücklich und unglücklich. Die meisten leben einen Schein und vertrauen nicht dem Sein.

Ist dieser Zustand das Ziel? Gehen viele Menschen mit dieser Gewissheit von dieser Welt? Kann diese Situation verändert werden oder würde dann alles aus dem Gleichgewicht gebracht werden?
Oder anders gefragt...ist es zu viel verlangt, auch das noch vom Leben zu wollen?

Zu leben und doch zu sterben,
ist das das allgemeine Verderben?
Ist das Gefühl der Weg hinaus?
Oder spricht es der Gedanken aus?
Ist es das Ziel nichts mehr zu denken,
oder gibt es die Möglichkeit,
das Leben zu lenken?
Ist Glück und Unglück nur Illusion,
und ist doch das Sein der richtige Ton.
Doch wie finde ich dieses Sein in all dem Schein?
Grenzt der Gedanke den Spielraum ein?
Oder hilft dir das Gefühl,
den Gedanken zu fassen,
der den Weg zeigt,
dich in Ruhe zu lassen...
(Conny)

Würde mich auch dieses Mal, über einen regen Gedankenaustausch freuen...
Ab nächster Woche, werde ich mit einem neuen schon länger vorbereiteten Projekt hier starten, welches Gedanken von anderen Menschen zu verschiedensten Themen mit einbindet.

Wunderschöne Ruhetage...













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